Massnahmen Erwachsenenschutz

Die betroffene Person braucht nur begleitende Unterstützung. Die Beistandsperson darf keine Verträge unterzeichnen und kann nicht über einen bestimmten Bereich bestimmen. Die betroffene Person muss mit der Begleitbeistandschaft einverstanden sein.

Die Beistandsperson hat das Recht, Verträge zu unterzeichnen und für die betroffene Person zu handeln. Die betroffene Person kann jedoch selber auch Verträge abschliessen. Beide sind also parallel berechtigt.

Oft wird eine Beistandsperson für den Bereich Finanzen eingesetzt, wo sie zum Beispiel die anfallenden Rechnungen bezahlt oder für die Administration, zum Beispiel das Ausfüllen der Steuererklärung. Eine Vertretungsbeistandschaft wird oft für psychisch kranke, behinderte oder betagte Menschen eingesetzt.

Die Handlungsfähigkeit der betroffenen Person wird vollständig eingeschränkt. Sie kann keine Verträge abschliessend und nur noch in ganz persönlichen Angelegenheiten für sich handeln. Diese Beistandsform ist heute selten, da in den allermeisten Fällen mildere Beistandschaften genügen. 

Braucht eine Person stationäre Behandlung, kann eine Ärztin oder ein Arzt sie gegen ihren Willen in eine Klinik oder eine andere Einrichtung einweisen. Die Person muss nach spätestens sechs Wochen aus der Einrichtung entlassen werden.

Bei psychischer Krankheit, geistiger Behinderung oder schwerer Verwahrlosung kann die KESB eine Person in eine Klinik oder ein Heim einweisen, wenn diese längerfristig eine Behandlung und Betreuung braucht. Dies ist jedoch nur angezeigt, wenn die nötige Behandlung nicht anders möglich ist, zum Beispiel durch eine ambulante oder stationäre Behandlung im freiwilligen Rahmen. Die entsprechende Einrichtung muss zudem geeignet sein, die Krankheit zu behandeln und die Betreuung sicherzustellen.

Die KESB hat hier in erster Linie den Auftrag, Personen vor sich selber zu schützen. 

Für den Entscheid über eine fürsorgerische Unterbringung braucht die KESB in jedem Fall ein psychiatrisches Gutachten. Die Einweisung muss anschliessend regelmässig überprüft werden. Die betroffene Person oder eine ihr nahe stehende Person kann jederzeit die Entlassung beantragen.

Die KESB kann auch für Erwachsene ambulante Massnahmen anordnen, wenn die betroffene Person sich selbst gefährdet. Dies kann zum Beispiel nach einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik sinnvoll sein. Betroffene Personen können beispielsweise angewiesen werden, die ärztlich verschriebenen Medikamente einzunehmen, Unterstützung der Spitex zu beanspruchen oder zur Nachkontrolle regelmässig einen Psychiater oder eine Psychiaterin aufzusuchen.

Die KESB ordnet ambulante Massnahmen gestützt auf einen Bericht einer behandelnden Ärztin oder eines behandelnden Arztes an. Ambulante Massnahmen werden mindestens alle zwei Jahre überprüft und wenn nötig angepasst.