Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung

Damit Ihr Vorsorgeauftrag rechtsgültig ist, müssen Sie:

• das Dokument vollständig von Hand schreiben, datieren und unterzeichnen

 ODER

• das Dokument von einem Notar beurkunden lassen.

Sie können Ihren Vorsorgeauftrag jederzeit abändern oder widerrufen. Für Änderungen beachten Sie dieselben Kriterien zur Gültigkeit wie für das Originaldokument. 

Sie können dem Zivilstandsamt mitteilen, dass ein Vorsorgeauftrag besteht und wo dieser hinterlegt ist. Das Amt wird die Information registrieren, so dass sie bei Bedarf zugänglich ist. 

Vorsorgeauftrag beim Zivilstandesamt registrieren

Die von Ihnen beauftragte Person kann erst handeln, wenn die KESB die Wirksamkeit des Vorsorgeauftrag festgestellt hat. Dazu muss sie verschiedene Aspekte prüfen: 

• Ist der Vorsorgeauftrag gültig verfasst worden (handschriftlich oder notariell beglaubigt)?
• Liegt ein Arztzeugnis vor zur Bestätigung, dass die zu vertretende Person tatsächlich urteilsunfähig ist?
• Erklärt sich die beauftragte Person bereit, den Vorsorgeauftrag anzunehmen?
• Ist die beauftragte Person dazu geeignet, die Aufgaben zu übernehmen?

Beratungsstellen wie zum Beispiel Pro Senectute, das Schweizerische Rote Kreuz oder eine Notarin/ein Notar können Sie beim Erstellen eines Vorsorgeauftrags beraten.  

Schweizerisches Rotes Kreuz: Information und Vorlagen

Pro Senectute Schweiz: Häufige Fragen zum Vorsorgeauftrag

Beratungsangebote der Notare (VBN)

Untenstehend finden Sie eine Mustervorlage des Schweizerischen Roten Kreuzes für einen Vorsorgeauftrag.

• Muster Vorsorgeauftrag

Damit der Vorsorgeauftrag wirksam wird, muss er zuerst durch die zuständige KESB validiert werden. Mit dem Antrag an die KESB auf Feststellung der Wirksamkeit des Vorsorgeauftrags sind nach Möglichkeit folgende Dokumente einzureichen:

• Vorsorgeauftrag im Original
• Arztzeugnis, das in Bezug auf die im Vorsorgeauftrag genannten Aufgabenbereiche die Urteilsunfähigkeit der auftraggebenden Person festhält
• Bestätigung der beauftragten Person, dass sie sich bereit erklärt, den Vorsorgeauftrag anzunehmen
• Aktueller Straf- und Betreibungsregisterauszug der beauftragten Person

• Eine Patientenverfügung können Sie nur für sich selber erstellen.
• Sie müssen das Dokument mit dem Erstellungsdatum versehen und es unterschreiben.

Verschiedene Stellen bieten Vorlagen zu Patientenverfügungen an, in denen die wichtigen Fragen behandelt werden. Wir empfehlen Ihnen, diese mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt zu besprechen. Ebenso sollten Sie Ihre Patientenverfügung mit der Person besprechen, die Sie im Rahmen des Dokuments mit Ihrer Vertretung beauftragen.

Stellen Sie sicher, dass Ihre Patientenverfügung bekannt und auffindbar ist, wenn sie gebraucht wird. Sie können das Dokument zum Beispiel Ihrer Vertretungsperson zur Aufbewahrung übergeben oder dieser erklären, wo es hinterlegt ist. Weiter können Sie den Hinterlegungsort auf der Versichertenkarte Ihrer Krankenkasse eintragen lassen.

Falls Sie zusätzlich auch einen Vorsorgeauftrag erstellen, können Sie darin auch einen Vermerk anbringen, dass eine separate Patientenverfügung besteht und wo si hinterlegt ist.

Jede Person, die Ihnen als Patientin oder Patient nahesteht, kann sich in den folgenden Fällen schriftlich an die KESB wenden: 

• Wenn die medizinische Behandlung nicht gemäss Ihrer Patientenverfügung erfolgt.
• Wenn Ihre Interessen gefährdet oder nicht mehr gewahrt sind.
• Wenn Ihre Patientenverfügung nicht auf Ihrem freien Willen beruht.

Stellen wie zum Beispiel das Schweizerische Rote Kreuz oder die Ärztevereinigung FMH können Sie beim Erstellen einer Patientenverfügung beraten. Untenstehend finden Sie Mustervorlagen für eine Patientenverfügung.

Schweizerisches Rotes Kreuz

• Wegleitung Patientenverfügung
• AGB Patientenverfügung
• Patientenverfügung
   

Ärztevereinigung FMH

• Wegleitung Patientenverfügung
• Patientenverfügung Kurzversion
• Patientenverfügung ausführliche Version